Pfarrei

Die Pfarreien Leukerbad, Inden und Albinen empfingen ihren neuen Pfarrer

Ein dreifach herzliches Willkommen für Frank Sommerhoff

LEUKERBAD INDEN ALBINEN | Was länger währte, wurde endlich gut: Mit der feierlichen Einsetzungung am 14. August in Leukerbad und den darauf folgenden kleinen Feierstunden tags darauf in Inden und gestern Sonntag Albinen wurde Frank Sommerhoff als neuer Seelsorger der drei Pfarreien von der Bevölkerung gebührend willkommen geheissen.
Frank Sommerhoff, seit 2017 Pfarradministrator in Simplon-Dorf und Gondo, tritt in Albinen, Inden und Leukerbad die Nachfolge des legendären Jean-Marie Perrig an, der bereits vor über einem Jahr nach 26 Jahren verdienstvollem Wirken im 80. Altersjahr in den Ruhestand verabschiedet wurde.
 
Zum Auftakt der feierlichen Einsetzung in Leukerbad zog Pfarrer Sommerhoff unter den Klängen der Musikgesellschaft «Gemmi» und begleitet von Fahnendelegation der drei Gemeinden und des Zehnden Leuk sowie zahlreichen Gläubigen vom Rathausplatz durchs Dorf hinaauf in die Kirche ein. Dort wurde er von Pfarreirats-Präsidentin Marie-Rose Zumofen mit herzlichen Worten in den drei topografisch so unterschiedlich gelegegenen Pfarreien begrüsst. Musikalisch melodienreich und temperamentvoll umrahmt wurde die Messe vom Chor Adyamo und vom Kirchenchor Albinen unter der Leitung von Philippe Loretan.
 
Mit der symbolischen Schlüsslübergabe und dem Verlesen des bischöflichen Ernennungsschreiben setzte Generalvikar Richard Lehnr während des Festgottesdienstes Frank Sommerhoff ins Amt ein. «Die Schlüssel», so Lehners Glückwunsch, «soll dir nicht nur die Tür zum Haus Gottes öffnen, sondern auch den Zugang zu den Menschen deiner Pfarreien erschliessen.»
 
Generalvikar Lehner lobte den neuen Pfarrer als «Seelsorger mir reicher Erfahrung». Frank Sommerhoff ist 1964 in Deutschland geboren und dort auch aufgewachsen. Nach seiner
theologischen Ausbildung wurde er 1995 für das Bistum Würzburg zum Priester geweiht. Weil er ferienhalber immer wieder im Wallis weilte und sich zu unserem Landstrich hingezogen fühlte, wurde er im Einverständnis seines Bischofs 2017 für den Dienst im Bistum Sitten freigestellt und wirkte seither als Pfarradministrator der Pfarreien Gondo und Simplon-Dorf. Seit April dieses Jahres gehört Frank Sommerhoff kirchenrechtlich zu den Priestern des Bistums Sitten und untersteht der Autorität des Bischofs von Sitten.
 
Mit seiner humorvollen und offenen Art gewann Pfarrer Sommerhoff rasch die Herzen der Anwesenden. Dies zeigte sich auch beim Ehrenwein nach der Messe. Und so war es auch am Sonntag in Albinen, wo er nach der Festmesse beim Apéro der Gemeinde auf dem Dorfplatz von Vizepräsidentin Nicole Köppel-Briand und der Musikgesellschaft «Alpenrose» mit einem Ständchen willkommen geheissen.

Gottesdienste in der Pfarreiregion Leukerbad / Inden / Albinen (neu ab 1. Juli 2020)

 

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Pfarreigeschichte

Die Pfarrkirche

Nach dem Erdbeben von 1946 musste die alte Kirche abgerissen werden. An ihrer Stelle steht jetzt die 1959 modern erbaute Kirche. Sie ist dem hl. Bruder Klaus (Fest am 25. September) geweiht. Mit ihren Rundungen und den Rundfenstern gleicht sie einer Arche, Sinnbild der Kirche. Neben den Glasfenstern, die die sieben Sakramente darstellen und von Alfred Grünwald stammen, wird die Kirche von einer barocken Kreuzesdarstellung und einer neuzeitlichen Bruder Klaus Statue geschmückt. Erwähnenswert ist auch die Taufnische mit dem Seitenaltar, der Maria mit dem Kind, sowie die hl. Agatha und die hl. Apollonia darstellt.

In dieser Nische hängt ein Bild des Rubensschülers Soutman Pieter aus dem Jahre 1629 mit dem hl. Laurentius. Die hl. Barbara, die ehemalige Kirchenpatronin, zeigt sich an der linken Seitenwand. Sehr wertvoll ist die barocke Pietà, deren Kopie in der Kapelle von Tschingern den Altar schmückt. Der geschnitzte Kreuzweg stammt von Elio Sello aus Locarno.

die alte pfarrkirche

Kapelle «Sieben Schmerzen» Tschingere

1703 wird die Kapelle «Maria, Sieben Schmerzen» zum ersten Mal erwähnt. Man geht aber davon aus, dass diese Kapelle bereits früher bestanden hat. Das wertvolle Exvoto- Bild, datiert aus dem Jahre 1795, und weitere Ex-voto-Gegenstände lassen den Schluss zu, dass hier Pilger in ihrer Not erhört worden sind.

Bei der Pietà des Altars handelt es sich um eine Kopie jener Darstellung, welche sich in der Pfarrkirche von Albinen befindet. Links und rechts sind die Jesuitenheiligen Franz-Xaver und Aloisius dargestellt. Den Abschluss des Altars bilden die Darstellungen Gottes und eines Boten (vermutlich des Stifters), der mit einem Buch in der Hand auf Gott Vater weist. Beim Kreuzweg handelt es sich um einen Holzdruck, der im 19. Jahrhundert in Paris hergestellt worden ist.

Die Orgel

Wie in Inden so steht auch in der Pfarrkirche von Albinen eine Orgel von Wendelin Walpen, die wohl zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbaut worden war. 1962 erlitt diese Orgel ein schlimmes Schicksal: Man wollte sie der neuen modernen Kirche anpassen. Zwei Dilettanten, die sich als Orgelbauer ausgaben, entstellten sie zur Unkenntlichkeit bei der Versetzung in die neue Kirche. Das Oberteil des Gehäuses wurde durch ein primitives Holzgestell ersetzt. 1992 restaurierte Hans J. Füglister das Orgelwerk und rekonstruierte zahlreiche fehlende Teile. Glücklicherweise konnte ein Grossteil der Originalpfeifen wiedergefunden werden. Zusammen mit dem Restaurator Walter Furrer stellte Hans J. Füglister das Gehäuseoberteil nach alten Photos wieder her. Wie die Orgel von Inden weist das Werk dieses Instrumentes im Manual und im fest angehängten Pedal die kurze Oktave auf. Sowohl die Orgel von Inden als auch die Orgel von Albinen haben das Register Suavial. Dieses ist italienischer Tradition abgeschaut und seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auch im Wallis häufig anzutreffen. Es ist nur für die obere Manualhälfte klingend und ergibt zusammen mit dem gleichzeitig gezogenen Prinzipalregister einen in Wellenbewegung schwebenden Klang.

Kapelle «Maria Heimsuchung» Dorben

Nicht einfach ist es, die Entstehung dieser Kapelle zu datieren. Nachforschungen ergaben, dass der Weiler Dorben im Mittelalter ein eigenes Gemeinwesen war und die Menschen sich dort gewiss ein eigenes Bethaus erbauten. Erwähnt wird die Kapelle nachweisbar 1558. Geweiht ist sie Maria Heimsuchung (2. Juli), obwohl keine entsprechende Darstellung in der Kapelle zu finden ist. Vor 200 Jahren wurde die Kapelle durch den noch bestehenden Altar bereichert und demzufolge durch den Chorraum erweitert und mit einem Mauertürmchen versehen. Das Altarbild zeigt Maria mit Kind und seitlich sind Johannes und Josef dargestellt.

Die Votivgegenstände an der Rückwand bezeugen, dass das Marienheiligtum sich mit der Zeit zum lokalen Wallfahrtsort entwickelt hat. Die Kapelle wurde 1986 total restauriert, erhielt einen neuen Turm und wurde unter kantonalem Denkmalschutz gestellt.

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